Feminismus stoppen…
…weil Männer nicht an Allem schuld sind.
Was soll die Frage? Einen Antirassisten fragt man doch auch nicht, was er gegen Weiße habe, oder einen Antifaschisten, was er gegen blauäugige Blonde habe. Warum fragt man dann einen Antifeministen, was er gegen Frauen hat?
Das Messen mit zweierlei Maß:
Wenn ein Nazi einen Juden sieht, der von Sozialhilfe lebt, dann sagt er: Typisch Jude, nichts arbeiten, und vom Geld anderer leben. Sieht er dagegen einen Deutschen, der von Sozialhilfe lebt, dann ist er ein typisches Opfer jüdischer Wirtschaftsmacht, die den Menschen die Arbeitsplätze raubt.
Ähnlich funktioniert der Feminismus: Sind Mädchen in Sprachen besser, dann ist das ein klarer Beweis, dass Mädchen begabter und fleißiger sind. Sind in Mathe dagegen Jungs besser, dann zeigt das die Bevorzugung der Jungs, beziehungsweise die Benachteiligung der Mädchen.
Es gibt viele Menschen mit sonderbaren und falschen Ansichten. Ich sehe heute manches anders als früher, und werde in einigen Jahren sicher vieles anders sehen als heute. Deswegen macht auch niemand eine Internetseite auf.
Feministen haben aber nicht nur irrigen Ansichten. Es haben schon viele Menschen die Schuld für die Probleme der Menschheit einer Gruppe zugeschoben. Und diese Probleme lösen wollen, indem sie gegen eine Gruppe von Menschen vorgegangen sind, mal waren es die Hexen, mal waren es die Christen, mal waren es die Kapitalisten, mal waren es die Juden. Und zur Zeit sind es eben die Männer.
Das Ergebnis war jedes Mal ein Blutbad. Und ein Blutbad ist eben mehr als ein Irrtum.
Ich weiß nicht, wie viel oder wie wenig das helfen wird.
Der Mensch hat offensichtlich einen starken Wunsch nach einem Sündenbock. Selbst Slawen haben die Nazis unterstützt, obwohl sie in deren Augen Untermenschen waren. Und Männer unterstützen den Feminismus. In der Hoffnung auf eine bessere Welt. Die Hoffnung auf eine bessere Welt ist in der Vergangenheit enttäuscht worden. Jedes Mal. Sie wird auch diesmal wieder enttäuscht werden. Dann wird man sich einen neuen Sündenbock suchen. Und es wird von vorne losgehen. In diesem Sinn wird keine Anstrengung den Lauf der Welt ändern.
Andererseits ist der Feminismus leicht zu widerlegen: Wenn die meisten Manager Männer sind, dann liegt das angeblich an den Männerseilschaften, und man muss Quoten einführen, um das zu ändern. Wenn dagegen die meisten Obdachlosen Männer sind, dann liegt das einzig und allein an deren Verantwortungslosigkeit. Und die Männerseilschaften tauchen nicht mehr auf. Und erst recht keine Frauenquoten für Obdachlose. Ebenso wenig wie man bei den Managern an die Tatsache denkt, dass für diese Stellen viele Überstunden notwendig sind, und Frauen einfach weniger Überstunden machen. Ich kann nicht nachweisen, wie viel in Wirklichkeit an der Gesellschaft liegt, und wie viel am Einzelnen. Aber dass es eine Doppelmoral ist, wenn man jeden Erfolg und jedes Wohlergehen von Männern auf gesellschaftliche Bevorzugung, und jedes Versagen und jedes Leiden auf deren eigene Schuld, das kann man leicht darlegen.
Insofern wird der Internetauftritt erfolgreich sein.
Aufklärung.
Ich habe kein konkretes Ziel, keine allein selig machende Lösung. Von mir aus können wir gerne Gleichberechtigung praktizieren - wenn gleiche Rechte auch gleiche Pflichten bedeuten. Frauen können gerne das Wahlrecht haben - wenn sie auch Wehrpflicht leisten. Meinetwegen können wir auch auf den Zwangskriegsdienst für Frauen verzichten - wenn es für Frauen eine Zwangsgebärpflicht gibt. Ich habe auch kein Problem mit Frauenquoten im Parlament - wenn es ebensolche Quoten für Gefängnisse gibt. Und so weiter.
Das Problem dabei ist nur: Sobald gleiche Rechte auch gleiche Pflichten bedeuten, ist keine Frau mehr dabei.
Ich wäre auch zur umgekehrten Lösung bereit: Wenn Frauen nie an irgendetwas schuld sind, sondern immer das Opfer ihrer Erziehung sind, der Umstände, der Gesellschaft, oder was auch immer, dann sind sie per Definition unzurechnungsfähig. Man müsste ihnen dann konsequenterweise die Geschäftsfähigkeit entziehen. Und das Wahlrecht sowieso. Von Männern erwartet man doch auch, dass sie sich über ihre Erziehung, die ebenso „falsch“ war, den gesellschaftlichen Druck, und all die anderen Einflüsse hinwegsetzen, und rechtschaffene Feministen werden. Um es klar zu sagen: Ich persönlich glaube, dass sich Frauen über ihre Erziehung und gesellschaftlichen Druck hinwegsetzen können, und dass man sie für ihr Tun verantwortlich halten kann. Aber wenn die Mehrheit Frauen nur als Opfer sehen will, auch wenn es um deren eigene Entscheidungen geht, dann würde ich auch einen Zustand ewiger Minderjährigkeit für Frauen akzeptieren.
Man sieht also: Ich bin überhaupt nicht fanatisch.
Auf anderen Gebieten sehe ich das ähnlich: Von mir aus kann man Fußball mit und ohne Abseitsregel spielen - nur bitte für beide Mannschaften gleich. Man kann das Wahlalter gerne auf sechzehn senken - aber dann bitte die Strafmündigkeit ebenfalls. Meinetwegen kann man das Jugendstrafrecht auch bis 21 gelten lassen. Dann soll man das Wahlrecht und die Geschäftsfähigkeit auch erst ab 21 bekommen. Mir sind die Dinge nicht direkt gleichgültig, aber solange Rechte und Pflichten zusammengehören wird man eine Lösung wählen, mit der ich gut leben kann - wenn ich sie auch nicht immer für optimal halte.
Wenn „die Frauen“ meinen, dass ich es als Mann besser habe, dann sollen sie auch meine Pflichten und Nachteile mit nehmen. Wenn ich so bevorzugt bin, dann ist es das sicher wert. Und wenn sie das Päckchen zu den Bedingungen, zu denen ich es nehmen muss, nicht haben wollen, dann sollen sie mit dem Gejammer aufhören. Nur die Rosinen herauspicken, und den Kuchen liegen lassen, das geht nicht.
Stand: 18.08.12